Bruxismus
Der neue Volkssport einer gestressten Gesellschaft?
Fast jede*r knirscht oder presst mit den Zähnen. Dies muss für sich genommen auch nicht weiter auffällig oder beunruhigend sein. Häufig ist es eine unbewusste Reaktion auf akute Stressphasen im Leben.
Das Sprichwort „Die Zähne zusammenbeißen“ kommt nicht von ungefähr.
Schwierig wird das Ganze, wie so häufig, wenn es chronisch wird. Wenn etwa dauerhaft ein zu hohes Stressniveau vorhanden ist und der eigene Körper, um Ausgleich bemüht, diesen Stress an den Zähnen abarbeitet.
Meist findet diese Form der Stressreduktion dann statt, wenn Patient*innen selbst wenig aktiv dagegen unternehmen können, nämlich in der Nacht. Falls dann nicht gerade ein*e Partner*in mehr oder weniger liebevoll auf das Zähneknirschen hinweist, bleibt diese nächtliche Aktivität unbemerkt und fällt erst durch deren Folgeerscheinungen auf.
Dies können sein:
- Kopf-, Nacken- oder Rückenschmerzen
- Schäden an den Zähnen z.B. abgebrochene Schneidekanten in der Front oder Risse im Schmelz
- Temperaturempfindlichkeiten an den Zähnen
- Tinnitus
- etc.
Werden diese Folgen bei einer zahnärztlichen Kontrolluntersuchung erkannt und durch die Abfrage der aktuellen Anamnese andere oder weitreichendere Ursachen ausgeschlossen, fällt schnell der Fachbegriff „Bruxismus“. Dies bezeichnet das Knirschen und, oder Pressen mit den Zähnen.
Zur Behandlung bzw. zum Schutz vor den Folgeerscheinungen werden individuell für Sie als Patient*in sogenannte Aufbissschienen hergestellt.
Dafür werden Patient*innen zunächst eingehend untersucht. Es folgt eine genaue Vermessung der Kiefer und Kiefergelenke, sowie die Erfassung der dynamischen Bewegungen und der Bisslage. Nach der Herstellung, Anprobe und möglichen Anpassungen der Aufbissschiene, sollte diese jede Nacht getragen werden.
Eine weitere Möglichkeit, die Zahnärzt*innen haben, um Bruxismuspatient*innen zu therapieren, ist die Verordnung von Physiotherapie oder Osteopathie. Dies ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen und kann zu einer deutlichen Linderung der Beschwerden führen.